Das Verhalten der Warzenente

3. ANFORDERUNGEN AN DEN STALL

Die Enten stellen wie das meiste Wassergeflügel wenige Ansprüche an ihren Stall. Für Warzenenten ist es am wichtigsten, daß der Raum trocken eingestreut ist. Die Enten sind etwas frostempfindlich und es kann leicht zu Erfrierungen an den Kopfwarzen und an den Schwimmhäuten kommen. Es gibt drei Möglichkeiten das zu vermeiden:

1. man errichtet einen geheizten Stall
2. man sorgt aufmerksam für immer trockene Einstreu
3. man gibt den Enten die Möglichkeit auf Balken in mindestens Im Höhe über dem Boden zu   übernachten

a. Beschreibung meines Stalls mit den Änderungen im Laufe der Zeit

Ich errichtete meinen Stall im Sommer 1986 als Kaninchen- und Laufenten-Stall. Die 16 Kaninchenboxen standen bereits an diesem Platz und der neue Stall wurde über ihnen errichtet, nachdem der alte sich als zu klein und zu wenig wetterfest erwiesen hatte.

Einteilung des Innenraumes des Stalls im Sommer 1986:

  

 

 Erdmuthe Farthofer

Vorderfront:

Innenraumeinteilung des Stalls im Sommer 1993:

 


Das Verhalten der Warzenente

b. Nahrung

PINGEL (1985, pp.174) schreibt im Zusammenhang mit der Wildform: "Bevorzugt werden Pflanzen und Insekten, in geringem Umfang auch Wasserpflanzen."

DONKIN (1989, pp. 186) berichtet, daß "the bird consumes a wide variety of food, both animal and vegetable, and fils the role of scavanger in domestic situations.
Observed items of diet including small fish, algae, land and water insects, termites (breaking open nests), molluscs, snails, small reptiles, worms, and various aquatic plants". Er schreibt auch von Beobachtungen, nach denen Moschusenten Schlamm nach organischem Material durchseihten und ungeschickt hinter Mangroven-Krebsen herrannten. Weiters schreibt er über Berichte von sogenanntem Getreideraub, besonders von Mais und Maniok-Wurzeln, aber auch von Weizen und Sesam.

BOLEN UND WOODYARD (1984, pp.8) schreiben, daß die Ernährung bei den von ihnen zwischen Mai und August gesammelten Enten eine Reihe von Pflanzen und tierischer Nahrung aufwiesen. In Feuchtgebieten bestand die Nahrung zu 66% aus Samen gewöhnlicher Wasserpflanzen und er Rest aus Invertebraten. In Ackergebieten fraßen die Moschusenten ausschließlich Körner.

Das von mir verwendete Futter dürfte daher dem Nahrungsangebot der Moschusente sehr ähnlich sein. Omvertebraten können sich meine Enten selber sammeln. Das von mir hauptsächlich verfütterte Futter ist ein fertiges Mischfutter, das aus Weizen, gebrochenem Mais, zerkleinerten Austernschalen und getrockneten Garnelen besteht. Die Inhaltsstoffe sind: 10,50 % Rohprotein, 0,20 % Methionin, je 3 % Rohfett und Rohfaser, 5 % Rohasche, 0,9 % Calcium, 0,35 % Phosphor, 0,02 % Natrium. Zusätzlich suchen sich die Tiere allerlei Kleingetier und weiden. Zur Kükenaufzucht verwende ich handelsüblichen Entenkükenstarter und anschließend Entenmastfütter.
Diese beiden Futter sind pellitiert.

Der Starter enthält: 18,0 % Rohprotein, 4 % Rohfett, 5 % Rohfaser, l % Calcium, 0,8% Phosphor, 0,15 % Natrium, 7 % Rohasche, 0,3 % Methionin. Zusatzstoffe je kg sind: 9000 i.E. Vitamin A, 2500 i.E. Vitamin D3, 38 mg Vitamin E, Propionsäure, Antioxidans BHT. Zusammengesetzt ist er aus: Mais, Gerste, Maiskleberfutter, Maniok 85, Weizengrieskleie, Tiermehl, Sojaextrakt-Schrot, Luzernegrünmehl, Pflanzenöl, Mineralstoff- und Zusatzstoffmischung.

Das Mastfütter enthält: 16 % Rohprotein, 4 % Rohfett, 5 % Rohfaser, l % Calcium, 0,6 % Phosphor, 0,15 % Natrium, 7 % Rohasche, 0,3 % Methionin. Zusatzstoffe je kg Mischfutter sind: 9000 i.E. Vitamin A, 2500 i.E. Vitamin D3, 38 mg Vitamin E, Propionsäure und Antioxidans BHT. Es setzt sich zusammen aus: Mais, Gerste, Maiskleberfutter, Maniok 85, Weizengrieskleie, Tiermehl, Sojaextrakt-Schrot, Luzemegrünmehl, Pflanzenöl, Mineralstoff- und Zusatzstoffmischung.

Muschelkalk steht allen Tieren ständig zur Verfügung. Warzenenten nehmen sehr gerne Futter im Wasser auf. Sie verbringen an der Ache viel Zeit damit das Wasser mit schnellen Kaubewegungen durchzuseihen. Dafür stehen sie entweder am Ufer oder sie schwimmen dabei. Wenn Algen vorbeitreiben stürzen sie sich sofort auf sie. Sie lassen dafür sogar das Geflügelkömerfütter liegen. Als zweite Futtergrundlage dient Gras. Sie weiden wie Gänse. Dem muß man mit geeigneten Ausläufen Rechnung tragen. In der Nähe der Wasserquelle, bei mir dem Teich, weiden sie das Gras so stark ab, daß ich es immer wieder einzäunen muß, da es sonst vernichtet wird. Auch PINGEL (1989, pp. 144) weist darauf hin, daß die Warzenente auf Grund des Schnabelbaues auf das
Abrupfen von Gras und Grünpflanzen eingestellt ist.

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